Ab wann ist zu alt?

Ab wann ist zu alt?

Oft werde ich gefragt: Ab wann ist eine FRAU (oder Mann) zu alt um Mutter (Vater) zu werden?“

Abgesehen davon, dass diese Frage nie Männern gestellt wird, es aber nicht unerheblich ist und nicht außer Acht gelassen werden sollte, wie alt ein Mann bei der Zeugung ist, ist die Frage nicht ganz einfach zu beantworten und hat bei Frauen – einfach aufgrund der Biologie der Fortpflanzung – eine viele höhere Dominanz.

Die Voraussetzungen, die jede Frau (Mann) individuell mitbringt, die in jedem Fall genauestens abgecheckt werden sollten, eine effektive Vorbereitung des Körpers auf die „Probierphase“ und das Thema Vorsorge spielen hier eine bedeutende Rolle und kann im einzelnen über einen erfolgreichen Ausgang oder ein anderes Ende entscheiden.

ZEIT spielt in der Reproduktion eine der entscheidendsten Rollen und die Frau ist in dieser Hinsicht wiederum benachteiligt. WER hat sich das nur ausgedacht?

Im Folgenden möchte ich auf die unterschiedlichen Blickwinkel zum Thema Alter eingehen!

EINE FRAGE des ALTERS

Ich persönlich setze mir die Grenze bei 45 Jahren. Allerdings würde ich einer 47-jährigen mit guten Voraussetzungen den Zyklus nicht verwehren, sie womöglich ablehnen und ihr die Möglichkeit nehmen, es zumindest 1 x probiert zu haben. Viel wichtiger als das ich eine Entscheidung treffe, ist es, dass die Frau (Paar) die Entscheidung trifft. Frauen im Alter ab 40 (auch schon ab 38 Jahren) nehmen wirklich viel in Kauf für eine äußerst geringe Erfolgschance, welche ab 40 Jahren zwischen 5-7% liegt. Hier muss man reinen Wein einschenken und die Chancen und Möglichkeiten vorab gut besprechen. Die Schwangerschaftsrate liegt natürlich höher – keiner möchte wissen, wie oft werde ich einen positiven Schwangerschaftstest haben – alle wollen wissen, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit mit einem gesunden Kind nach Hause zu gehen. Die oben genannten Prozente sind die Fakten und noch zwei wichtige Aspekte dazu.

Die künstliche Befruchtung kann im ALTER von älter als 40 Jahren (oder in Fällen von unter 40 mit schlechten biologischen Gegebenheiten) biologische Grenzen wirklich versetzen. MYTHEN  – Hoffnung und viel zu Erwartungen an die künstliche Befruchtung dominieren hier. Meistens sind es im ALTER von mehr 40 Jahren entweder die verminderte Eizellenanzahl oder die Qualität der Eizellen (ALTER), die, das weiss jeder, mit dem fortschreitenden Alter ab 35 Jahren sehr stark schwindet. Quantität und Qualität sind im Alter zwischen 20 – 30 Jahren optimal. In diesem Zeitrahmen bekommen heute Frauen und schon gar nicht der Mann die Kinder. Vorsorge kann hier der Schritt sein, der Frau und Mann dann „später“ ruhiger schlafen lässt. Die Bestimmung des AMH – ein Hormon mit dem die Eizellenreserve bestimmt werden kann ist im ersten Schritt der „JUST ONE STEP“ Methode enthalten.

EINE FRAGE der Variabilität

Frauen im Alter von unter 32 Jahren können mit Fug und Recht davon ausgehen, dass Sie sehr gut oder gut fruchtbar sind und es im besten Fall weniger als 2 Jahre Probierphase braucht (bei den meisten wohl weniger als ein Jahr), bis es funktioniert. Das Frauen unterschiedlichen Alters unterschiedlich fruchtbar sind, ist jedem klar. Allerdings gibt es auch biologisch jüngere und biologisch ältere Frauen und selbst bei Frauen gleichen Alters besteht eine hohe Variabilität der biologischen Alters. Eine genaue Kenntnis davon zu haben, wie biologischen jung (alt) bin ich eigentlich und „Ist die Anzahl meiner Eizellen altersentsprechend?“ – dies kann heute schon herausgefunden werden und ist auch ein wichtiger Teil des Vorsorgeprogramms „JUST ONE STEP“. Je früher ich mich abchecken lasse, desto früher „weiss ich“ um meinen Status – bleibe selbstbestimmt und habe viel mehr Optionen als mit 35 und älter.

EINE FRAGE der Vorerkrankungen und des Gesundheitszustandes?

Endometriose, PCO, mehrfache Operationen an den Eierstöcken und Entzündungen im Unterbauch können Vorerkrankungen sein, die die biologischen Möglichkeiten reduzieren obwohl ich jung bin. ABer wer weiss schon mit 28 Jahren von solchen Erkrankungen. Die Pille kann hier ein trügerisch ruhiges Bild des Körpers zeichnen, denn die Menstruation ist regelmässig und weniger schmerzhaft. Der Lebensstil ist nicht unwichtig, wie sich viele denken können – aber will hier eine positive Beeinflussung bewirkt werden, geht dies nur über Jahre. Kenn ich den Zustand meines Körpers nicht, dann weiss ich auch nicht, was dem Körper fehlt. EIne üblich Blutanalyse kann hier NICHT helfen – in diesem Sinne sollten Zellanalysen durchgeführt werden. Dies ist ebenfalls ein Kernpunkt der „JUST ONE STEP“ Methode.

Eine FRAGE der ZEIT?

Eines ist ganz klar, biologische Grenzen sind kaum versetzbar, auch wenn es viele glauben. Solche Grenzen sind bei der Frau 32  – 35  – 38 – über 40 Jahre. Beim Mann ca. 45 Jahre. Allerdings sollte ich wissen, von welchem Ausgangsniveau kann ich ausgehen. Das checken das Ausgangszustandes und die altersadaptierte Beratung sind aus diesem Grund extrem wichtig – ebenfalls ein Kernpunkt der „JUST ONE STEP“ Methode. Einer 35 jährigen Frau zu sagen, sie sollte es mal 2 Jahre probieren, kann bedeuten, sie ihrer besten Chancen auf ein Kind endgültig zu  berauben.

AB WANN ist zu ALT, ist also EINE FRAGE der VORSORGE?