Schwangerschaft und ungewollte Kinderlosigkeit – wie gehe ich mit der Covid Impfung um?

Schwangerschaft und ungewollte Kinderlosigkeit – wie gehe ich mit der Covid Impfung um?

Ich möchte hier eine Problematik aufwerfen, dass mir besonders am Herzen liegt, nämlich das Thema „vorgezogenes impfen“ von Frauen mit Kinderwunsch.

Die „ungewollte Kinderlosigkeit“, Paare mit Kinderwunsch waren immer schon eine Minderheit und laufen politisch und in der sozial gesellschaftlichen Wahrnehmung schon jahrelang unter dem Radar – geschweige von der Möglichkeit pro aktiv tätig sein zu können und sein „biologisches Schicksal“ in die eigenen Hände nehmen zu können (ich spreche von der „reproduktiven Vorsorge“).
 
Ich werfe jetzt ganz bewusst die Frage auf: ist eine Schwangerschaft anscheinend doch kein so guter Schutz, wie noch vor einem Jahr angenommen?  Hat die Mutation damit was zu tun? Oder ist es einfach ein neuer Erkenntnisgewinn durch die Menge der Daten in der Zwischenzeit?

Gesundheitsfolgen für Mutter und Kind

Ca. 83500 Geburten – 1,7% geringer im Vergleich zu 2019 – und damit geringer als angenommen durch den „Corona Baby Boom“ gab es in Österreich 2020. Bei ca. 15% kommt es zu stationären Behandlungen und in knapp 6% zu intensivmedizinischen Betreuungen. Keine kleine Gruppe, im Besonderen, wenn in die Betrachtungsweise das ungeborene Leben mit einbezogen wird (also mal 2)!

Die zum Teil dramatischen Gesundheitsfolgen für Mutter und Kind bei Frühgeburt und Hypoxie (Sauerstoffschuld während des Wachstums des Kindes), die durch eine Covid Impfung vermeidbar gewesen wäre, führt uns doch dieses „Gedankenexperiment“ vor Augen, dass es hier nicht nur allein um Frauen geht, es geht hier um die Zukunft unserer Kinder, deren Gesundheit als Stütze unserer Gesellschaft. Die Gruppe der „Betroffenen“ ist meiner Meinung sogar noch größer, denn es geht um Schwangere / Stillende / Frauen mit Kinderwunsch und Frauen mit einer bevorstehenden medizinischen Therapie zur Erfüllung ihres Kinderwunsches.

Es ist die Verantwortung der Gesellschaft gegenüber den „älteren Menschen“, gegenüber den Systemerhaltern (Polizei, Gesundheitswesen, Schule, ..) und gegenüber gewissen disponierten Personen, dass diese vorgezogen werden. Das verstehe ich.

Die Knappheit des Impfstoffes limitiert „dieses Vorhaben oder Gedankenexperiment“ leider von Vornherein. Wem dieses Versagen auch immer angelastet wird, Frauen, Paare, Männer müssen damit erneut zurechtkommen. Außenstehenden scheint es „Jammern auf hohem Niveau“, denn an ungewollter Kinderlosigkeit stirbt niemand. „Muss Frau gerade jetzt schwanger werden, es gibt doch wirklich bessere Zeiten“ – höre ich die eine oder andere „nicht Betroffene“ sagen und „vielleicht noch mit medizinischer Hilfe …. !“ (künstliche Befruchtung).

„Paar mit Kinderwunsch – wurde schwanger – Mutter und Kind sind verstorben in Folger einer COVID – Infektion“. Also wo ist hier die Verantwortung der Gesellschaft für Mutter und Kind und für die gesunde Zukunft unserer Kinder?

Die COVID Impfung

In Österreich werden jährlich ca. 10000 Zyklen (laut IVF Register 2019) durchgeführt – dass einige Frauen im Jahr mehrere Zyklen durchführen nehmen wir mal an, es wären insgesamt 6000 Frauen, die einer Impfung zugeführt werden würden. Die Impfungen, da in den jeweiligen Zentren ja alle Paare bekannt sind, die demnächst „anfangen wollen“, wäre ein leichtes durchzuführen und es wäre logistisch und administrativ durchaus ein überschaubarer Aufwand.

Die Covid-Impfung reduziert übrigens NICHT die Fruchtbarkeit / Stillen kann weiter ohne Probleme und so lang es gewünscht ist durchgeführt werden – warum also nicht diese „Idee“ wahr werden lassen – aber leider werden sich, wie schon „die Fruchtbar“ richtig erklärt hat, die Betroffenen in Geduld üben müssen – ich kann nur hoffen, dass sich das Szenario einer betroffenen schwangeren Frau nicht erfüllt. Von der Zukunft sprechend, sollte nie „das kann nie passieren“ geäußert werden. Es liegt an uns (Frauen – Männern – Paaren und Ärzten), ob wir die Transformation von reproduktiver Sorglosigkeit zur reproduktiven Vorsorge erleiden oder gestalten wollen.